2014/11/22

wertvoll

Mir wurde gesagt, dass jedes Wort, das ich aufschreibe, viel wert ist. 


Also schreibe ich. Ich versuche möglichst viel aufzuschreiben, um wenig zu vergessen. Und trotzdem hab ich das Gefühl, das sei immer noch nicht genug. 


Nach Monaten, gefüllt von der Stimmung des Aufbruchs, beginnt jetzt das Streben nach Umbrüchen. Am liebsten würde ich jetzt ausziehen, eine andere Stadt mein neues Zuhause nennen und im März von dort aus dann nach Vancouver fliegen, was wiederum für 3 Monate meine Heimat sein wird. 

Doch so funktioniert das nicht. Ich bleibe noch hier, obwohl ich diese Stadt nicht mehr sehen kann. Ausgefüllt von dem Gefühl des Zwiespalts, möchte ich hier eigentlich niemanden mehr ernsthaft kennenlernen, jedoch auch irgendwie schon. Ich bin so hin- und hergerissen. 

Ich möchte nicht aufgehalten werden, möchte reisen, das aber gerne auch nicht unbedingt alleine. 


Wir werden sehen.

2014/11/15

alles auf anfang

Irgendwie ist viel passiert in der letzten Zeit, doch jetzt stehe ich wieder dort, wo ich vor zwei Monaten anfing. Als wäre nichts geschehen. Als wäre ich fünf Schritte vor und dann auch wieder zurückgegangen. Kann das sein? Können zwei Monate einfach so verschwendet worden sein?

Zu dieser Frage habe ich mir unzählige Gedanken gemacht. Immer noch kann ich es einfach nicht fassen. Es kann doch nicht sein, dass Sachen passieren und sie dann einfach wieder auf eine Weise verpuffen, als wären sie nie real gewesen. Ich frage mich, was mir bleibt. Erfahrung. Das ist die Antwort. Erfahrung. Ich habe viele gute und auch weniger gute Erfahrungen gesammelt, die mich haben weiter entwickeln lassen. Zwar scheint meine Situation wieder die gleiche zu sein, jedoch bin ich es nicht. Diese Erkenntnis gibt mir momentan wirklich Kraft, weiterhin verschiedene Dinge auszuprobieren und nicht davor zurückzuschrecken, zurückgeworfen werden zu können. 

Jeder Schritt, den wir gehen - ob vor oder zurück -, trägt zu unserer Person bei. Keiner ist umsonst. Jeder zeichnet aus. 





2014/11/02

wagnis

 Meine Stimmung wechselt. Minütlich. Von gefasst zu zuversichtlich zu tieftraurig zu wütend bis hin zu taub und sprachlos. Ich fühle mich, als wäre mir der Teppich unter meinen Füßen mit einem gewaltsamen Ruck weggezogen worden. Die Landung auf dem Boden war hart, das vor unter dem Teppich versteckte Nichts bodenlos und erschütternd.  

 Wir müssen nach vorne gehen und dem sicheren Hafen hinter uns den Rücken zukehren. 
 Es folgen klitzekleine vorsichtige Schritte, gleich im Anschluss ein Verharren auf der Stelle. Sehnsucht, Traurigkeit, Wut und Wehmut lassen uns zurück ins Licht blicken, ein erneutes Mal die Möglichkeiten abwägen. Der Körper wird zerrissen durch das Zerren beider Seiten. Zweite Chance oder Neuanfang? Wagen wir es? Wenn ja, was?